11 Milliarden für die „Klimaneutralität“?

2022-07-09

Das berühmte Beratungsunternehmen McKinsey hat der Stadt Stuttgart bestätigt, dass sie bis zum Jahr 2035 „klimaneutral“ werden könne. Dazu seien 13 „zentrale Maßnahmenpakete“ und „Zusatzinvestitionen“ von rund 11 Milliarden Euro notwendig, und das werde sich durch Einsparungen Anfang der 2040er Jahre dann rentieren.

Als Maßnahmen schlagen die Unternehmensberater Stromsparen, Photovoltaik, „grünen“ Wasserstoff, „Ökostrom“, Gebäudesanierung, „bedarfsgesteuertes Wärmen“, Fernwärme, „Dekarbonisierung“ von Wärmeerzeugung und Verkehr, Verkehrsreduktion und -verlagerung, „optimierte Abfallwirtschaft“ und „treibhausgasarme Landwirtschaftspraktiken“ vor.

Einmal ganz abgesehen davon, dass die Berater für ihre Tätigkeit eine irgendwann zu erreichende „Klimaneutralität“ zu Grunde legen, ohne erkennbar wenigstens zu diskutieren, was denn darunter zu verstehen sei; ganz abgesehen davon, dass die Berater über ihre Methoden und Datengrundlagen (abgesehen von gelegentlichen Hinweisen, sie hätten es in der Zeitung gelesen) weitgehend schweigen, mit denen sie die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der kommenden zwanzig Jahre vorhersagen wollen; ganz abgesehen davon, dass sie zwar eine „Vielzahl von Akteuren“ vorsehen, aber im Dunkeln lassen, wer im Einzelnen die Milliarden zahlen und wer dann „durch Einsparungen“ profitieren soll; ganz abgesehen davon präsentieren sie als Ergebnis eine bunte Palette von Ideen, die einander widersprechen und wesentliche Fragen unbeantwortet lassen.

Wie etwa soll man die „angezielten Hochlaufkurven des Elektroverkehrs“ verstehen, ohne die Frage zu beantworten, woher dann die dafür notwendige elektrische Energie kommen soll? Wie die Umstellung aller „fossilen Heizkraftwerke Stuttgarts“ auf Wasserstoffbetrieb? Auch wenn sämtliche Dächer in Stuttgart mit Solarpaneelen bedeckt würden, der Stuttgarter Stadtwald in ein Windenergie-Industriegebiet umgewandelt und die Cannstatter ihre Händis nur noch mit Hilfe von Wasserrädern im Neckar aufladen – es wird nicht reichen. Gibt es bei McKinsey nicht einen Physiker, Ingenieur oder sonst jemand, der sich noch an die Gesetze der Thermodynamik und den Energieerhaltungssatz erinnern kann?

Die Bürger dürfen sich über den Ehrentitel „Stakeholder“ freuen, der sie aber nicht unbedingt darüber hinwegtröstet, was da laut McKinsey auf sie zukommen soll. Mit Wärmepumpe sollen sie heizen, das würde aber im typischen Stuttgarter Altbau nur mit immensem Aufwand funktionieren (wenn überhaupt), und zahlen sollen es die (dann zu Fuß gehenden) „Stakeholder“. „Klimaneutrale Kochtechnologien“ sollen sie installieren, was auch immer das bedeuten mag. Die „zusätzlichen Investitionskosten“ sollen, so McKinsey, neben der Stadt auf Bürger, Gewerbe,- Handels- und Dienstleistungsunternehmen „nach Eigentums-Verteilung der zu Grunde liegenden Einheit (z.B. Dachflächen, Gebäudeflächen, Wärmebedarf, Strombezug)“ aufgeteilt werden. Gut, hier schaut die Katze wenigstens mal kurz aus dem Sack: Den Bürgern, den Unternehmen, denen, die arbeiten und Steuern zahlen, sollen in den kommenden Jahren unter Einsatz neuer und übergriffiger Bürokratie Milliarden aus den Taschen gezogen werden.

Die Erhöhung der Durchschnittstemperaturen in den vergangenen Jahrzehnten, diese Erkenntnis setzt sich langsam aber sicher durch, ist keineswegs nur „menschengemacht“, ihre Ursache ist nicht allein die Zunahme des Spurengases CO2. Es gab in vergangenen Jahrtausenden laufend Änderungen des Klimas ähnlich denen, die wir heute beobachten. Durch die höhere CO2-Konzentration in der Atmosphäre hat das Pflanzenwachstum auf dem Planeten deutlich zugenommen. Fast alle computerbasierten „Klimamodelle“ liegen falsch. Stürme, Waldbrände, Überschwemmungen oder Dürren haben in den vergangenen Jahrzehnten nicht zu- sondern eher abgenommen. Es gibt keinen Grund zur Panik.

Es mag sehr gute Gründe geben, nach und nach weniger Öl, Kohle und Erdgas zu verbrennen, aber es gibt keinen guten Grund, die Wirtschaftskraft, den Wohlstand, die soziale Stabilität der Stadt und die Freiheit der Stuttgarter Bürger aufs Spiel zu setzen, um einem Phantom namens „Klimaneutralität“ nachzujagen.

Bild: pixabay, Montage

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